1. Inhaltliches Ziel
2. Ausgangssituation
3. Produkt
4. Unternehmen
5. Zeitraum
6. Zielsetzung der Unternehmen
7. Produktion
8. Vertrieb
9. Finanzen
Anhang: Stückkosten
Definition 1: Dieser Status ist erreicht, wenn man Marktführer ist und genügend finanzielle Reserven besitzt, um die Produktionskapazität rasch zu verändern, damit man Nachfrageänderungen des Marktes gegenüber flexibel ist.
Definition 2: Dieser Status ist auch erreicht, wenn man am Ende einen Marktanteil
von mindestens 100% / Anzahl der Unternehmen hat. Daneben benötigt man
genügend finanzielle Mittel zur schnellen Kapazitätsänderung
und einen Lagerbestand, der unter 30% der auf das Unternehmen gerichteten Nachfrage
liegt.
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Beispiel: Wenn in der 3. Periode eine Maschine gekauft wird, steht sie am Anfang der 4. Periode zur Verfügung und wird erst gegen Ende der 4. Periode verrechnet.
Die Verminderung der Kapazität ist möglich, indem eine Maschine zum
Schrottwert von 5.000,- Euro verkauft wird. Die Kapazitätseinschränkung
beträgt 500 Stück/Maschine. Auch bei der Kapazitätsminderung
ist eine zeitliche Verzögerung von einer Periode vorhanden.
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7.2 Beschäftigungsgrad (Kapazitätsauslastung)
Der Beschäftigungsgrad ist im Falle dieses Unternehmensplanspieles das
Verhältnis der tatsächlich produzierten zur maximalen Fertigungsmenge.
7.3 Produktionskosten
Die Herstellungskosten für ein Grundsystem einer Wechselsprechanlage gliedern
sich folgendermaßen auf:
Materialkostensatz | 40,- Euro |
Personalkostensatz | 50,- Euro |
Gemeinkostensatz | 15,- Euro |
Abschreibungssatz | 5,- Euro |
Der fixe Anteil an den Personalkosten beträgt 50%, der fixe Anteil an den Gemeinkosten 40%. Es ist damit zu rechnen, dass sich der Satz für Material und Personal von einer Periode zur nächsten um ca. 10% verändern kann.
Beispiel zur Berechnung der Produktionskosten:
Im Folgenden sind die Stückkosten und die Gesamtherstellungskosten einer Spiel-Periode bei 100%iger Kapazitätsauslastung (1000 Stück) und bei einer Auslastung von 50% (500 Stück) gegenübergestellt.
Bei der vollen Auslastung ist die Berechnung recht einfach: die Gesamtherstellungskosten ergeben sich aus Vollkosten/Stück x 1000.
Berechnung bei 100%igem Beschäftigungsgrad:
Berechnung bei 50%igem Beschäftigungsgrad:
Bei einem Beschäftigungsgrad unter 100% muss zwischen fixem und variablem
Anteil der Kosten unterschieden werden. Die fixen Kosten beziehen sich dabei
auf die maximale Produktionskapazität, die variablen hingegen nur auf die
tatsächlich produzierte Menge.
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7.4 Lagerkosten
Die Lagerkosten sind abhängig von der gelagerten Menge; sie gliedern sich
nach folgendem Schlüssel:
Beispiel: Für 120 Stück müssen 100 x 3 Euro + 20 x 6 Euro= 420 Euro/Periode gezahlt werden.
7.5 Lagerbestände
Die Lagerbestände werden mit folgenden Formeln berechnet:
8.1 Wirtschaftslage
Die wesentlichste Aufgabe der Unternehmen muss es sein, sich an wechselnde
Marktgegebenheiten anzupassen. Im Planspiel werden die wirtschaftlichen Wechsellagen
durch eine Veränderung der Nachfrage auf dem Normalmarkt und Sondermarkt
simuliert. Dabei richtet sich die Spielleitung nach dem Verlauf eines Produktlebenszyklus:
1. Einführungsphase Sie ist gekennzeichnet durch geringe Nachfrage und hohe Zuwachsraten.
2. Wachstumsphase Hier herrscht eine spürbare Nachfrage, mit weiterhin hohen Zuwachsraten.
3. Reifephase Die Nachfrage erreicht ihren Höhepunkt. Die Zuwachsraten gehen zum Nullpunkt herunter.
4. Depression Die Nachfrage nimmt wieder ab, da eine Marktsättigung erreicht ist oder ein neues Produkt das bisherige verdrängt.
5. Ersatzphase: Hier ist nur noch der Ersatzbedarf vorhanden, falls das Produkt
nicht wieder in der Gunst der Nachfrager steigt. Man nennt diese Phase auch
Relaunch-Phase (launch = Stapellauf). Eine solche Kurve war z.B. bei Fahrrädern
oder bei Motorrädern gegeben.
Hinweis: Der volle Verlauf der Kurve wird in den seltensten Fällen innerhalb
der vorgegebenen 8 Perioden gespielt werden. Das Planspiel ist so flexibel,
dass nach Vorgaben der Spielleitung einzelne Phasen oder Kombinationen
von Phasen gespielt werden können.
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8.2 Märkte
Die vorhandenen Markte lassen sich in zwei Kategorien einteilen: der Normal-Markt
und der Sondermarkt.
8.2.1 Normal-Markt
Um diesen Markt zu gewinnen, stehen mehrere absatzpolitische Instrumente zur
Verfügung. Das ist zum einen die Höhe des Preises und zum anderen
Aufwendungen für Werbung/Vertrieb, Qualität, Serviceleistungen, Führungsmethoden,
Personalschulung und Verkaufsförderung.
Jedes Unternehmen kann die Nachfrage nach seinem Produkt mittels dieser Größen beeinflussen. Die Höhe des Preises und der Einsatz der absatzpolitischen Instrumente bestimmen den Anteil der gesamten Marktnachfrage, die auf das einzelne Unternehmen in jeder Periode gerichtet wird. Innerhalb des Modells ist, bezogen auf das zu verkaufende Produkt, eine feste Gewichtung zwischen dem Preis und den absatzpolitischen Instrumenten von der Spielleitung festgelegt. Diese Gewichtung wird während der Spielperioden konstant sein.
Die 5 absatzpolitischen Instrumente sind untereinander noch einmal gewichtet. Diese Gewichtung variiert während des Spiels entsprechend dem Lebensalter des Produktes. Je näher sich die Unternehmen diesen Gewichtungen annähern, um so höher fällt die auf das einzelne Unternehmen gerichtete Nachfrage aus.
Ferner wird die Nachfrage an ein Unternehmen durch das Verhalten der Konkurrenz und der saisonalen Wirtschaftslage bestimmt.
8.2.2 Sondermarkt
Dieser Nachfragemarkt besteht aus einem Großabnehmer, der seine Produkte
an die Endkunden weiterverkauft und deshalb näher bei den Endnachfragern
angesiedelt ist. Er dürfte deshalb die Entwicklung der Marktnachfrage schneller
abschätzen können als die Unternehmen und sich sofort darauf einrichten.
Mit seinem Nachfragevolumen liegt er zwischen 5% und 25% der Gesamtnachfrage.
Dies lässt Rückschlüsse auf die Gesamtnachfrage und deren
Entwicklung während der Perioden zu.
Auf diesem Markt besteht die Möglichkeit, zu besonderen Konditionen eine
größere Menge an einen Nachfrager abzusetzen. Die auf dem Sondermarkt
geforderte Menge wird zu Anfang jeder Periode allen Unternehmen in Form eines
Aushanges mitgeteilt. Der Sondermarkt hat immer Vorrang vor dem normalen Markt.
Wenn also ein Unternehmen eine Bestellung über eine Sondermenge erhält,
so wird von der gesamten verfügbaren Menge der Absatz auf dem Sondermarkt
abgezogen. Der Rest steht dann dem Normalmarkt zur Verfügung (siehe Lagerbestände).
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8.3 Preise
Jedes Unternehmen setzt für die kommende Spielperiode den Verkaufspreis
für den Sondermarkt und für den Normalmarkt fest. Der Preis darf eine
Untergrenze und eine Obergrenze weder unter- noch überschreiten. Versucht
eine Unternehmung, diese Grenzen zu verletzten, so wird der Preis von der Spielleitung
korrigiert, da der Markt sonst nichts abnehmen würde. Für die auf
das Unternehmen gerichtete Nachfrage sind die Preisunterschiede der Konkurrenten
von großer Bedeutung. Weicht der festgesetzte Preis vom Preisniveau ab,
so verringert oder vergrößert sich die Nachfrage an ein Unternehmen
merklich. Dieses Preisniveau wird nicht von der Spielleitung festgelegt, sondern
stellt sich aufgrund der Unternehmensentscheidungen ein.
Aktionspreise, z.B. 99,- Euro, wirken sich auf dem Normalmarkt nicht aus. Die
Preise und alle sonstigen Aufwendungen werden nur in vollen Euro-Beträgen
verarbeitet.
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8.4 Absatzpolitische Instrumente (Vertriebskosten)
Die absatzpolitischen Instrumente sind, wie oben erwähnt, untereinander
gewichtet. Die Wirkung der Instrumente bleibt in ihrer Gesamtheit nur auf die
aktuelle Periode beschränkt. Die Instrumente haben keine Nachwirkung auf
die Folgeperioden. Sie gliedern sich in 5 Bereiche:
8.4.1 Werbung und Vertrieb
Die Maßnahmen für Werbung und Vertrieb unterstützen den Eigenvertrieb
und können in Abhängigkeit des Produktes von erheblicher Bedeutung
sein. Natürlich ist die Wirkung dieser Aufwendung sehr vom Verhalten der
Mitbewerber abhängig.
8.4.2 Qualität
In Abhängigkeit von der Art eines Produktes kann durch die Qualitätsaufwendungen
die Attraktivität des Produktes erhöht werden. Qualitätserhaltung
und -verbesserungen bringen dem Kunden eine höhere Verfügbarkeit eines
Produktes und wirken daher verkaufsfördernd. Aufwendungen für Qualitätserhaltung
und -verbesserung sind in aller Regel nicht "Einmalkosten", sondern
ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess benötigt kontinuierliche Aufwendungen
(z.B. Zertifizierung nach ISO 9001).
8.4.3 Serviceleistungen
Durch den Kundendienst kann ein enger Kontakt zu den Kunden aufgebaut werden.
Der Einsatz der Aufwendungen für Werbung, Qualität und Service spiegelt
in gewisser Weise die Firmenphilosophie über das Verhalten dem Kunden gegenüber
wider.
8.4.4 Führungsmethoden und Schulung
Der richtige Einsatz von Führungsmethoden kann Mitarbeiter dafür gewinnen,
sich motivierter für das Unternehmen einzusetzen. Die Weiterbildung der
Mitarbeiter ist notwendig, da hier Kenntnisse über Beratung und das Produkt
weitergegeben werden. Dies wirkt sich positiv in der Kundenberatung aus. Sie
sind also auch unter dem Aspekt der Serviceleistungen zu betrachten.
8.4.5 Verkaufsförderung
Hierunter fallen Unternehmenskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungen
und Messen.
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8.5 Marktforschung
Die Beschaffung von betriebsrelevanten Informationen, welche z.B. für die
Entwicklung von Marktstrategien und -planungen von Bedeutung sein können,
ist meistens mit Kosten verbunden. Die Informationsversorgung des Unternehmens
bezüglich des Marktes, aber auch hinsichtlich der Kokurrenzanstrengungen
ist im erforderlichen Maße sicherzustellen. Die Unternehmen müssen
sich mit den angebotenen Informationen befassen, um die eigenen Kräfte
auf dem Markt richtig einzusetzen. Dadurch können vielleicht Risiken vermieden
werden. Im Planspiel sind je nach Vorgabe der Spielleitung nachfolgende Informationen
käuflich zu erwerben. Der Preis ist dem entsprechenden Arbeitsbogen zu
entnehmen.
1. Produktion der Vorperiode von jedem Unternehmen
2. Aufwendungen für absatzpolitische Instrumente von jedem Unternehmen
3. Preis für Normal- und Sondermarkt von jedem Unternehmen
4. Nicht erfüllte Nachfrage der Vorperiode
5. Gesamte Marktnachfrage der Vorperiode
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8.6 Lieferfähigkeit
Ist die Nachfrage des Normalmarktes an ein Unternehmen größer als
dessen Lieferfähigkeit, so geht diesem Unternehmen ein Teil der absatzpolitischen
Wirkungen (= ein Teil der Nachfrage) der Vorperiode verloren. Die von dem Unternehmen
nicht erfüllte Nachfrage kann von der Konkurrenz zu deren Preisen übernommen
werden, soweit diese noch eine verfügbare Menge haben. Die Menge der Übernahme
durch Konkurrenten kann von der Spielleitung limitiert werden, um so die Wettbewerbssituation
zu steuern.
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9.1 Finanzierung
Um das Spiel nicht unnötig zu komplizieren, wurden Probleme der Fremdfinanzierung
weitgehend außer acht gelassen. Zu beachten ist jedoch die Notwendigkeit,
Kredite aufzunehmen, wenn die Zahlungsmittel einmal unter das notwendige Maß
sinken. Es muss von jedem Unternehmen dafür Sorge getragen werden,
dass die flüssigen Mittel möglichst über Eigenfinanzierung
(Gewinne) hereinfließen. Ein kurzfristiger Finanzplan für die Folgeperiode
wird daher vonnöten sein. Das Prinzip ist dem Arbeitsbogen zu entnehmen.
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9.2 Zahlungsmittel
Zu Anfang verfügt jedes Unternehmen über Zahlungsmittel in Höhe
von 30.000,- Euro. Durch ein positives Betriebsergebnis erhöhen sich die
Zahlungsmittel und können zur Investition verwendet werden. Alle positiven
Zahlungsmittel werden mit einem von der Spielleitung festgesetzten Zinssatz
verzinst. Die Habenzinsen werden in jeder Periode gutgeschrieben. Eine andere
Geldanlagemöglichkeit (Aktien, o.a.) ist nicht gegeben. Die Abschreibungen
werden automatisch reinvestiert zur dauerhaften Aufrechterhaltung der Produktionskapazität.
Für die Instandhaltung der Maschinen fallen somit keine Kosten an.
Es ist möglich, von der Spielleitung zur Liquiditätserhaltung und
zur Investition einen Kredit zu erhalten. Die Zinsen betragen 10% der Kreditsumme
pro Periode. Die Zinsen werden erstmals in der Spielperiode fällig, in
der der Kredit beansprucht wurde. Diese Zinsen werden vom PC errechnet und bei
der Erfolgsrechnung der Folgeperiode mitberücksichtigt. Der Einfachheit
wegen werden Zinsen von den Zinsen nicht erhoben.
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9.3 Erfolgsrechnung
Für die Erfolgsrechnung stehen den Unternehmen mehrere finanzwirtschaftliche
Erfolgsgrößen zur Verfügung.
9.3.1 Deckungsbeitrag
Dies ist der Mittelbeitrag, den das Produkt eines Unternehmens zur Deckung der
nicht direkt zurechenbaren (meist fixen) Kosten bringt.
Hinweis: Ein positiver Deckungsbeitrag zeigt an, dass der Auftrag (erfüllte
Nachfrage) zur Deckung der fixen Kosten beiträgt und es deshalb wirtschaftlich
sinnvoll ist, weiter zu produzieren und zu verkaufen, auch wenn das Betriebsergebnis
negativ ist.
9.3.2 Betriebsergebnis (Gewinn)
Dies ist die produktionsbedingte Veränderung des Zahlungsmittelbestandes.
9.3.3 Periodenerfolg
Dies ist die produktionsbedingte Veränderung des Zahlungsmittelbestandes pro Periode.
Der Vergleich zwischen Betriebsergebnis und Periodenerfolg zeigt die positiven
und negativen Auswirkungen von Lagerbestandsveränderungen. Ist das Betriebsergebnis
größer als der Periodernerfolg, dann wurde ein vorhandenes Lager
reduziert. Daraus folgt, dass die auf das Unternehmen gerichtete nachgefragte
Menge größer ist als deren produzierte Menge, bezogen auf deren Preis
und deren absatzpolitischen Instrumente.
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